Schwerpunkte unserer Arbeit
Eingewöhnung
Eine gute Eingewöhnung ist Voraussetzung für eine schöne, unbeschwerte Kindergartenzeit. Darum ist es uns besonders wichtig, dass die Kinder gut im Kindergarten ankommen.
Wichtig dabei ist, dass die Kinder am Anfang während ihrer Zeit im Kindergarten von Mama oder Papa, oder einer engen Bezugsperson begleitet werden. Je nach Kind und Gewohnheiten kann das einige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen.
Rituale
Rituale und ein fester Tagesablauf geben den Kindern Halt und Vertrauen. Ein festes Ritual bei uns ist der tägliche Morgenkreis der mit einer "Frischluftrunde" durch den Garten beginnt. Gestärkt mit frischer Luft starten wir fröhlich in den Tag. Ganz nebenbei werden die Kinder gefördert, so singen wir gemeinsam, besprechen das Datum, beobachten das Wetter, zählen die anwesenden Kinder und überlegen, welche Kinder fehlen... u.v.m.!
Freiarbeitszeit
Jeden Morgen nach dem Frühstück findet eine feste Freiarbeitszeit statt. Während dieser Zeit arbeiten die Kinder unter anderen mit unserem Montessoriematerial wie z.B. (rote Stangen, rosa Turm, Perlenmaterial, kosmisches Material, Sinnesmaterial...) Naturmaterialien und vielem mehr. So fordern sie sich ganz individuell heraus und erlernen bestimmte Vorläuferfunktionen, die sie für einen guten Schulstart benötigen. Sie lernen sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, an einer Sache zu arbeiten und dran zu bleiben.
Hier haben wir die Möglichkeit, einzelne Kinder ganz individuell zu fördern. Uns ist es wichtig, die Kinder da abzuholen, wo sie stehen und nach Interesse und Bedürfnis zu fördern. So schaffen wir eine optimale Vorbereitung auf die Schule.
„Hilf mir es selbst zu tun!“
Diesen Ausspruch hörte Maria Montessori häufig von Kindern. Um diesen Hilferuf gerecht zu werden, beobachtete sie Kinder. Ergebnis ihrer vielen Beobachtungen waren ihre Pädagogik und ihre Materialien. So können wir den Kindern aus allen ihren Bereichen Materialien anbieten:
Sprachmaterial
Zum Beispiel gibt es bei uns das Namensspiel. Namen sind sehr interessant für Kinder, sie hören ihren Namen und den Namen der anderen Kinder täglich. Daher wächst das Interesse, diese selbst schreiben zu können als Erstes. Das Spiel ermöglicht den Kindern, das Zerlegen der Namen in Silben zu erlernen. Danach lernen die Kinder die Namen nach Anlauten zu unterscheiden und am Ende können sie die Namen in Buchstaben zerlegen.
Mit den großen Sandpapierbuchstaben können die Kinder ihren Namen legen oder ihre ersten Worte wie Mama oder Papa. Hiermit können kleine Bücher gestaltet werden.
Das waren nur zwei Beispiele aus unserem Vorrat.
Mathematikmaterial
Wichtige Voraussetzungen zum Rechnenlernen sind die 1:1-Zuordnung, das lineare Zählen und das Zuordnen einer Menge zu einer Zahl. Um Kindern die Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeiten zu entwickeln, hat Maria Montessori verschiedene Materialien geschaffen. Diese stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung.
So gibt es die Rot-Blauen-Stangen im Kindergarten (lineares Zählen und 1:1-Zuordnung), den Spindelkasten (Erfassen des Zahlbegriffs 0, Zuordnung einer bestimmten Menge der passenden Zahl), Ziffern und Chips (Zuordnung von Menge zur Zahl, erste Erfahrung mit geraden und ungeraden Zahlen).
Sinnesmaterialien
Maria Montessori war, wie viele andere Pädagogen, der Meinung, dass das Erfassen bestimmter Zusammenhänge nur über die Sinne erfolgen kann. Daher entwickelte sie viele Materialien, die es den Kindern ermöglicht, Zusammenhänge über die Sinne zu (be)greifen und abzuspeichern.
In diesem Zusammenhang wollen wir nur einige Sinnesmaterialien kurz vorstellen:
Mit dem Rosa Turm können Kinder Unterschiede von klein und groß erlernen, ihre Motorik und Koordination schulen
Die Braune Treppe hilft den Kindern den Unterschied von dick und dünn zu begreifen, ebenso wird die Motorik und die Koordination geschult. Gemeinsam mit dem Rosa Turm können die Kinder wunderschöne Gebilde bauen.
Zu den drei Materialien gehören die Roten Stangen und gemeinsam heißen diese Materialien „Die Klötze“. Anhand der Roten Stangen erkennen die Kinder den Unterschied von lang und kurz.
Des Weiteren entwickelte Maria Montessori Materialien zur Förderung der verschiedenen Wahrnehmungsbereiche (Geräuschdosen, Farbtäfelchen, Geometrische Körper, Tasttäfelchen,Gewichtstäfelchen, Binomischer und Trinomischer Würfel und vieles mehr).
Materialien desTäglichen Lebens
Auch hier gibt es viele verschiedene Materialien, die den Kindern im Kindergarten zur Verfügung stehen .Sie helfen den Kindern ganz besonders dabei, ihren Alltag ganz selbstständig zu meistern.
So möchten wir nur kurz die Verschlussrahmen erwähnen. Mit diesen Rahmen können die Kinder lernen, die unterschiedlichsten Verschlüsse zu bedienen. So lernen sie zum Beispiel die Schleife zu binden. Immer wieder sind wir erstaunt darüber, wie schnell die Kinder das Binden erlernen.
Portfolio
In unserer Einrichtung arbeiten wir mit Portfolios. Jedes Kind hat seinen eigenen Ordner, in dem der Lebenslauf des Kindes, ihm wichtige Personen, Entwicklungsverlauf, Lerngeschichten, Projekte, viele Fotos von der Kindergartenzeit und vieles mehr enthalten sind. Inhalte eines Portfolio sind immer positiv geschrieben. Ziel eines Portfolios: Aufbauen des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauen, Kinder können erkennen, wie sie lernen, wer sie sind und was sie ausmacht.
Gesunde Ernährung
Wir legen Wert auf eine gesunde Ernährung.
Deshalb bereiten wir täglich für alle Kinder das Frühstück vor. So bieten wir den Kindern im Wechsel unterschiedliche Brotarten, wechselnde Aufstriche und Beläge, Müsli, Joghurt, Milch, selbstgebackenes Brot und auch mal Kuchen an.
Zusätzlich zum Frühstück können die Kinder täglich frisches Obst und Gemüse knabbern. Hierfür werden wir zum einen einmal wöchentlich durch das Schulfruchtprogramm vom Baumannshof aus Egenhausen, welcher uns mit Obst und Gemüse der Saison beliefert, versorgt und zum anderen bringen Eltern regelmäßig Obst und Gemüse in den Kindergarten mit. Ganz nebenbei lernen die Kinder dabei sehr viel Selbstständigkeit, sie wählen selbst aus was sie essen möchten und bestreichen sich ihr Brot selbst.
Außerdem kochen wir gelegentlich, gemeinsam mit den Kindern eine gesunde Mahlzeit oder backen zusammen Brot oder Kuchen. Das macht den Kindern viel Spaß. Beim gemeinsamen Essen werden auch Gemüsemahlzeiten probiert und gegessen. An einem großenTisch isst man mit einem größeren Appetit als an einem kleinen und Erfahrungen zeigen uns, dass das selbst zu bereitete Essen besonders gut schmeckt.
Bewegung
Bewegung ist uns hier in unserem kleinen Kindergarten sehr wichtig. Einmal die Woche (immer montags Vormittag) nimmt jedes Kindergartenkind an einer Turnstunde teil.
Außerdem gehen wir mit den Kindern jeden Tag an die frische Luft in unseren Garten. So können sich die Kinder frei bewegen und bauen eine gute Abwehr gegen Erkältungskrankheiten auf.
Waldtage
Jeden Freitag gehen wir in den Wald. Hier haben wir ein festes Waldstück, dass wir gemeinsam mit den Kindern für unsere Besuche eingerichtet haben. Oft fragen die Kinder ihre Eltern: „Ist heute Waldtag?“ selbst montags. Den Kindern macht der Waldtag richtig Spaß. Da können sie nach Herzenslust rumtoben, Hütten bauen, kleine Tiere beobachten, erleben Licht und Schatten, nehmen die Veränderungen der Jahreszeiten wahr, laufen über ungepflasterte Wege, schulen ihre Grob- und Feinmotorik, stärken ihre Lungen an der frischen Luft, haben ganz viel Spaß...
Bücherkoffer
Abwechselnd darf ein Kind unseren Bücherkoffer füllen. So kommt das eigene Portfolio hinein und vom Kind ausgewählte Bücher unserer großen Bibliothek. Diesen Koffer nimmt es dann mit nach Hause. Unser Ziel dabei: Eltern verbringen Zeit mit ihren Kindern, gemeinsam schauen sie sich die Bücher und das Portfolio an, sie sprechen über den Inhalt des Koffers, Förderung der Sprache und die Liebe zum Buch wird im Kind geweckt.
Projektarbeit
In Kinderkonferenzen beschließen die Kinder ihre Themen für ihre Projekte. So sind diese ganz nah am Interesse der Kinder und es macht ihnen besonders viel Spaß, an diesen Themen zu arbeiten und innerhalb der Themen saugen sie mit viel Spaß viel Wissen und Können auf.
„Unser Kopf ist rund,
damit das Denken
die Richtung wechseln kann.“
FrancisM. de Picabia